Die Zugänglichkeit von Gesundheitseinrichtungen

Gesundheitswesen
Selbstdeklaration
Gesundheitseinrichtungen

Gesundheitseinrichtungen werden tagtäglich von Menschen mit Mobilitätsbehinderungen besucht. Umso wichtiger, dass genau für diese Lokalitäten Zugänglichkeitsinformationen zur Verfügung stehen. Denn medizinische Termine sind für viele Personen mit kleinen und grossen Hürden verbunden.

Gesundheitseinrichtungen: Wo Zugänglichkeitsinformationen von zentraler Bedeutung sind

Welche Physiotherapiepraxis ist mit dem Rollstuhl zugänglich? Ist der Besuch bei der Therapeutin mit Kinderwagen möglich? Gibt es in der Zahnarztpraxis einen Lift, damit ich trotz Krücken ins vierte Stockwerk gelange? Mit solchen Fragen beschäftigen sich viele Patient:innen täglich. Denn während die Kommunikation von Öffnungszeiten oder Fachkompetenzen heute selbstverständlich ist, fehlt es weiterhin an Transparenz über die Zugänglichkeit von Gebäuden, in denen sich eine Gesundheitseinrichtung befindet.

Als Resultat müssen sich Menschen mit einer Mobilitätsbehinderung diese Informationen mühsam zusammensuchen. Das ist nicht nur zeit-, sondern auch nervenaufreibend. Wir finden, im Zeitalter der Digitalisierung können wir das besser – gemeinsam und mit kleinem Aufwand. Mit der Unterstützung der Stiftung Sympany haben wir uns deshalb zum Ziel gesetzt, die Zugänglichkeitsinformationen von Gesundheitspraxen und ambulanten Zentren, Physiotherapie- und Zahnarztpraxen sowie Apotheken zu erfassen und zu veröffentlichen.

Ein Mädchen im Rollstuhl gibt einem Arzt, der vor ihr kniet, ein "High-Five", beide lachen.
Bild: iStock
"Ich finde es eindrücklich zu erkennen, dass man diesen Blickwinkel der Geh- und anderen Behinderungen nicht hat. Gewisse unnötige Barrieren, wie ein Möbel unter dem Lavabo, werden sichtbar. Ohne eine Erfassung meiner Praxis mit der ginto-App wäre mir das wohl nicht aufgefallen."
Andreas Würmli, Facharzt Pädiatrie, Praxis Purzelbomm

Unkomplizierte Erfassung der Zugänglichkeit

So können Arzt-, Physiotherapie- Zahnarztpraxen und Apotheken diese Aktion für mehr Inklusion im Gesundheitswesen unterstützen:

1. Erfassen: Die kostenlose App ginto installieren, die eigene Praxis registrieren und los geht's: Die Erfassung der Räumlichkeiten kann durch das Praxispersonal selbständig durchgeführt werden. Sie dauert je nach Grösse und Anzahl Räumlichkeiten rund 1-3 Stunden. Für grössere Einrichtungen bietet Sitios zudem einen professionellen Erfassungsservice (kostenpflichtiges Angebot).

2. Veröffentlichen: Nach der Erfassung generiert ginto einen kostenlosen Weblink mit den detaillierten Informationen zur Barrierefreiheit. Damit Menschen mit Behinderungen die für sie wichtigen Informationen für die Planung eines Besuchs in der Gesundheitspraxis auffinden, ist es wichtig, diesen Weblink auf der eigenen Praxiswebsite gut sichtbar zu veröffentlichen.

Übrigens können alle Gesundheitseinrichtungen mitmachen, auch jene, die nicht 100% barrierefrei sind – denn die Bedürfnisse der Patient:innen sind so individuell wie die Infrastruktur von Praxen.

"Unsere Praxis befindet sich in einem alten Haus und ist nicht 100% barrierefrei. Es ist toll, dass es eine App gibt, die diese Informationen differenziert zur Verfügung stellt."
Gemeinschaftspraxis Paulstrasse Winterthur
Ein Mann und eine Frau sitzen in einer Praxis vor einem Bildschirm und besprechen etwas. Der Mann hält Krücken in seiner Hand, neben der Frau steht ein Rollator.
Bild: iStock
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